Seelsorge

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Einleitung

Seelsorge ist Lebenshilfe durch Gottes Wort. Als Schöpfer kennt Gott den Menschen am besten. In seinem Wort spricht er in unser Leben hinein. Wo der Mensch sich nach den Massstäben der Bibel richtet, da findet er mit seinem ganzen Sein zu der Bestimmung, welche Gott für ihn vorgesehen hat. Deshalb ist die Bibel die Grundlage der Seel-sorge.
Ein Seelsorger, welcher seinem Ratsuchenden Orientierung anhand von Gottes Wort geben möchte, muss sich zuerst selber mit der Bibel beschäftigen. Er kann nur weitergeben, was er selber erkannt hat.

Wir verstehen Seelsorge als ganzheitliches Geschehen in einer christlichen Gemeinschaft.

Seelsorge und Psychologie

Es ist uns wichtig, Seelsorge und psychologische Lebenshilfe abzugrenzen. Diese Unterscheidung hat folgende Gründe:

  • Das vorrangige Anliegen der Youngstars-Arbeit besteht darin, Kindern und Teenies die biblische Botschaft nahe zu bringen. Seelsorge ist Teil dieser Botschaft, Psychologie jedoch nur ein Hilfsmittel.
  • Youngstars-Leiter sind keine Fachpersonen. Fundierte psychologische Kenntnisse können nicht vorausgesetzt werden. Das bedeutet nicht, dass wir in der Schulung keine Kenntnis nehmen von psychologischem Wissen. Die Leiter erhalten Anhaltspunkte in der Entwicklungspsychologie, so weit sie der praktischen Arbeit helfen.
  • Wir glauben aber, dass die wesentlichen Aussagen, mit denen die Seelsorge arbeitet, nicht aus der Psychologie gewonnen werden. Dazu ein Zitat von Eduard Thurneysen:

«Echte Erkenntnis des Menschen ist nur zu gewinnen aus der Heiligen Schrift. Durch das Wort Gottes ist der Mensch geschaffen, also kann er nur durch das Wort Gottes im Glauben erkannt werden. Hier scheiden sich die Wege einer geistlichen von der rein natürlichen Menschenerkenntnis. Daraus ergibt sich, dass echte Seelsorge biblische Seelsorge sein muss. ... Sie kommt aus dem Glauben. Aber sie führt auch zum Glauben. ... Verkündigung des Wortes ist darum das A und O aller echten Seelsorge.»

(E. Thurneysen, «Die Lehre von der Seelsorge», 1980, S. 56-57)

Biblische Grundlage der Seelsorge

Wenn die Bibel die wichtigste Erkenntnisquelle für Seelsorge ist, muss der Seelsorger in erster Linie die biblischen Wahrheiten kennen. Die Bibel – und zwar im Alten und Neuen Testament – gibt uns Einblick in das Handeln Gottes unter den Menschen. Dahinter steht sein Rettungsplan.

Im Alten Testament liegt der Schwerpunkt auf drei Begriffen:

  • Bund
  • Sünde
  • Gesetz

Sie bilden die Grundlage dafür, um die Botschaft von Christus verstehen zu können. Die Auswirkungen dieser Botschaft werden anhand folgender Begriffe deutlich:

  • Wiedergeburt
  • Bekehrung
  • Heiligung

Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen. Johannes 8,32

Bund

Im Bund regelt Gott sein Verhältnis zum Menschen durch verbindliche Abmachungen. Er verpflichtet sich, den Menschen zu segnen, sofern dieser sich an die Bestimmungen des Bundes hält. Wo sich der Mensch über den Bund hinweg setzt, hat er die Konsequenzen dafür zu tragen.

Bei der Schöpfung (1. Mose 2,15-17) bestand ein erstes Bündnis zwischen Gott und dem Menschen. Die Abmachungen und auch die Konsequenzen bei Missachtung der Regeln waren klar. Wir wissen, dass der Mensch sich nicht an Gottes Vorgaben hielt. Der Schöpfungsbund wurde gebrochen. Die Folge war die Trennung von Gott.

Der Mensch als Ebenbild Gottes ist auf ihn hin angelegt. Wo die Beziehung zum Schöpfer fehlt, fehlt ein Grundelement des ganzen Menschseins.

Der Mensch hat jedoch Gottes Bündnisse wiederholt gebrochen. Doch Gott hat ebenso wiederholt einen Neuanfang mit dem Menschen gemacht. In Jesus Christus hat Gott den Bund erfüllt, den der Mensch nicht zu erfüllen imstande war.

Lukas 22,19-20 Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Dies tut zu meinem Gedächtnis! Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.

3.1.1 Bezug zur Seelsorge

Der Schöpfungsbund ist die Voraussetzung für erfülltes Menschsein. Der Mensch ist als Gegenüber von Gott geschaffen. In der Seelsorge geht es deshalb darum, den Menschen mit Gott, seinem Schöpfer in Beziehung zu bringen. Ohne diese Beziehung kommt die menschliche Seele letztlich nicht zur Ruhe.

Anhand des Bundes wird Gottes Liebe zum Menschen sichtbar. Gott erfüllt den Bund, den der Mensch nicht zu erfüllen imstande ist. Trotz des menschlichen Versagens gibt es deshalb Hoffnung. Gottes Gnade ist grösser als menschliches Versagen. Dies drückt sich nicht zuletzt darin aus, dass Gott sich immer wieder zum Bund mit dem Menschen stellt. Diesen Gott des Neuanfangs sollte der Seelsorger dem Ratsuchenden vermitteln.

3.1.2 Weitere Bibelstellen

  • 1. Mose 9,8-17: Noah-Bund
  • 1. Mose 15,18; 17,1-9: Abraham-Bund
  • 2. Mose 20; 24,3-8: Sinai-Bund
  • Jeremia 31,31-34: Verheissung des Neuen Bundes
  • Hebräer 9,15: Jesus als Mittler des Neuen Bundes

Sünde

Das Misstrauen, der Unglaube und der daraus folgende Ungehorsam gegen Gott werden als Sünde bezeichnet. Vom neutestamentlichen Begriff her ist Sünde eine Zielverfehlung. Das Lebensziel - in Einheit und Gemeinschaft mit Gott zu leben - wird nicht erreicht.

Weil der Mensch von seiner Bestimmung her als Beziehungswesen geschaffen wurde, in Beziehung zu seinem Schöpfer, deshalb hat Sünde stets eine Beziehungsdimension. Die endgültige Konsequenz der Sünde ist die Trennung von Gott im Tod. Sünde betrifft nicht bloss einige Menschen, sondern jeden einzelnen. (Psalm 14,2-3)

Römer 3,23 Denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes.

Jeder Mensch befindet sich im Zustand der Sünde, da er in eine sündige Welt hineingeboren wird. (Psalm 51,7) Der Mensch verliert die Entscheidungsfreiheit für oder gegen die Sünde und wird zum Sklaven der Sünde. (Römer 6,12-23) Wer nicht unter Gottes Herrschaft steht und Jesus als seinen Erlöser kennt, der steht schutzlos unter der Herrschaft der Sünde. Er ist Sklave und somit Eigentum Satans!

3.2.1 Bezug zur Seelsorge

Ein exaktes Wissen in Bezug auf die Realität der Sünde ist eine wichtige Voraussetzung zur Seelsorge. Eigene und fremde Sünde sowie die gefallene Schöpfung als Folge der Sünde stehen oft am Ursprung eines seelsorgerlichen Problems. Auch Krankheit kann mit Sünde zu tun haben, muss aber nicht! Da Sünde Zielverfehlung ist und das Lebensziel - mit Gott in Einheit und Gemeinschaft zu leben - verfehlt, deshalb sollte Seelsorge stets darauf aus sein, Sünde zu erkennen und vor Gott zu bereinigen. Eine intakte Beziehung zu Gott ist die Voraussetzung zum Heilwerden des Menschen. Diese Beziehung kann nur dadurch wiederhergestellt werden, dass die Schuldfrage vor Gott geklärt wird. Daraus folgen die weiteren Schritte zum Heil. Weil mir vergeben ist, vergebe ich auch anderen, die an mir schuldig geworden sind. Aufgrund der Vergebung wiederum erfahre ich innere Heilung. So werden der Kreislauf der Sünde und deren Folgen durchbrochen.

3.2.2 Weitere Bibelstellen

  • 1. Mose 3: Der Sündenfall
  • Psalm 32, 1-7: Sünde macht krank, Sünden bekennen macht frei
  • Psalm 51,1-12: Reuepsalm von David
  • Jak. 4,17: Gutes nicht zu tun, ist genauso Sünde

Gesetz

Wir haben davon gesprochen, dass der Bund Bestimmungen enthielt, welche das Verhältnis von Gott zum Menschen und sein Wohlergehen regeln sollten. Die Bestimmungen des Bundes sind gewissermassen das Gesetz.

Gesetz heisst von seiner Wortbedeutung her eigentlich «Weisung oder Wegweisung». Im Gesetz offenbart Gott dem Menschen, was für seinen Lebensweg gut oder schlecht ist. Als Schöpfer kennt er die Bedürfnisse und die Bestimmung des Menschen am besten.

Ihr sollt auf meine Satzungen und meine Vorschriften achten. Wer sie einhält, wird durch sie leben. Ich bin der Herr. 3. Mose 18,5

Eine spezielle Funktion des Gesetzes ist es, dem Menschen seine Erlösungsbedürftigkeit aufzuzeigen. Die Bibel sagt klar, dass Gottes Gesetz heilig, gerecht und gut ist (Römer 7,12). Wo der Mensch am Gesetz scheitert, da liegt dies nicht an Gottes Geboten, sondern an der Sündhaftigkeit des Menschen. Erst das Gesetz deckt Sünde auf und weckt das Bedürfnis nach der göttlichen Gnade. (Römer 3,19-24, 7,7)

Zugleich ist das Gesetz die Leitlinie für das erneuerte Leben des Christen.

„Wer aber hineinschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und dabei bleibt, nicht als vergesslicher Hörer, sondern als wirklicher Täter, der wird selig sein in seinem Tun.“ Jakobus 1,25

Denn in der Erlösung durch Jesus Christus wird das Gesetz nicht einfach aufgehoben. (Matthäus 5,17-20) Der Bund Gottes, den er bereits mit der Schöpfung aufgerichtet und mit dem Gesetz bestätigt hat, gilt weiterhin! Nun sorgt aber Gott selber für die Einhaltung des Bundes durch einen Menschen, Jesus Christus.

3.3.1 Bezug zur Seelsorge

Gottes Gesetz ist dem Menschen als Lebensordnung gegeben. Es ist die Wegweisung, wie der Mensch zu erfülltem Leben findet. Gottes Gebote führen in die Freiheit oder helfen, in der gewonnenen Freiheit zu bestehen. So gesehen sind es Gebote zum Leben. Seelsorge konfrontiert den Ratsuchenden mit Gottes guten Massstäben. Gottes Gebote zeigen dem Ratsuchenden seine Erlösungsbedürftigkeit. Erst im Lichte dessen, was Gott vom Menschen fordert wird deutlich, dass jeder Mensch die Erlösung von Jesus braucht. Diese Erlösung wiederum ist die Voraussetzung zu erfülltem Leben und einem Leben, welches Frucht bringt. Schliesslich ist das Gesetz die Leitlinie für den Christen in seinem alltäglichen Leben. Die Heiligung orientiert sich an Gottes Geboten und hat diese als Grundlage. Das Gespräch und die Anleitung in der Umgestaltung und Veränderung nach Gottes Willen ist ein zentraler Bestandteil der Seelsorge.

3.3.2 Weitere Bibelstellen

  • 2. Mose 20,1-17: Die 10 Gebote
  • Mat. 19,16-21: Wer die Gebote hält, hat ewiges Leben
  • Gal. 2,16: Rechtfertigung aus Glauben, nicht aus Gesetzeswerken oder guten Taten
  • 1. Joh. 2,3-7: Wer Gott liebt, hält seine Gebote 

Wiedergeburt

In der Wiedergeburt erneuert Gott das menschliche Herz, welches geistlich tot war, und bringt dieses zum Leben. (Hes. 36,26-27) Die Wiedergeburt ist ein Geschenk Gottes. (Eph. 2,8-9; 1. Petrus 1,23; Jakobus 1,18) Sie ist das übernatürliche Werk des Heiligen Geistes. (Röm 8,16), Dieser bewirkt, dass das Verlangen der Seele verändert wird, sodass sich der Mensch neu Gott und seinem Willen zuwendet.

Titus 3,4-7 Als aber die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland-Gottes erschien, errettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes. Den hat er durch Jesus Christus, unseren Heiland, reichlich über uns ausgegossen, damit wir, gerechtfertigt durch seine Gnade, Erben nach der Hoffnung des ewigen Lebens wurden.

Die Auswirkung der Wiedergeburt ist der Glaube. Durch die Wiedergeburt verändert sich der Mensch von Grund auf und erhält eine völlig neue Ausrichtung und Gesinnung. Er wird befähigt, zu Gottes Ehre zu leben. Er bekommt Einblick in geistliche Zusammenhänge seines Lebens. Seine Gesinnung steht Gott nicht mehr entgegen, sondern richtet sich nun nach Gott Willen. Sein Ich wird durch die neue, göttliche Natur in ihm geprägt und positiv umgestaltet.

3.4.1 Bezug zur Seelsorge

Erst durch die Wiedergeburt wird echte Erneuerung und Veränderung möglich. Es gibt viele weltliche Ansätze, die Schuldfrage zu lösen, welche letztlich zu kurz greifen. Der biblische Ansatz ist, dass erst eine Herzensänderung zur Veränderung der ganzen Person und seines Wesens und Wirkens führt. So gesehen bekommt das Gebet in der Seelsorge einen wichtigen Platz. Im Wissen darum, dass letztlich Gott die Herzensänderung schenken muss, wenn echte Veränderung geschehen soll, wird der Seelsorger ins Gebet gezogen.

3.4.2 Weitere Bibelstellen

  • Jeremia 31,33: Gott schreibt sein Gesetz in unser Herz
  • Johannes 3,1-8: Jesus erklärt Nikodemus die Wiedergeburt
  • 1. Johannes 2,29; 3,9; 4,7 und 5,1: Jeder der an Jesus glaubt, ist aus Gott geboren
  • 2. Kor. 5,17: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden

Bekehrung

Bekehrung heisst Umkehr. Sie beinhaltet eine Abwendung von der Sünde (Busse) und eine Hinwendung zu Jesus (Glaube) und ist also eine bewusste Reaktion auf den Ruf Gottes im Evangelium.

Markus 1,14b-15 Jesus kam nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Busse und glaubt an das Evangelium.

Bekehrung ist heilsnotwendig und führt zu Glauben und Werken. (Joh. 3,36, Apg. 3,19) Sie befreit und löst Freude aus. (Psalm 33,21)

Bei der Wiedergeburt ist der Mensch passiv und Gott allein aktiv, bei der Bekehrung hingegen ist der Mensch aktiv. Gewissermassen sind Wiedergeburt und Bekehrung wie zwei Seiten einer Sache. Einmal aus der Sicht Gottes (Wiedergeburt) und einmal aus der Sicht des Menschen (Bekehrung). Andererseits ist es falsch zu denken, in der Bekehrung handle der Mensch alleine und autonom. Auch die Bekehrung (das Umdenken, bereuen, Busse tun) und der Glaube an Gott ist eine Gabe von Gott (Röm 12,3). Der Mensch wird aktiv, weil er von Gott ergriffen ist.

Es gibt zwei Elemente, welche notwendigerweise zu einer Bekehrung gehören: Die Busse (bereuen, Sünde bekennen) sowie der Glaube an Jesus Christus.

3.5.1 Bezug zur Seelsorge

Die menschlich erfahrbare Seite der Umkehr zu Gott (Bekehrung) ist ein sehr wesentlicher Bestandteil der Seelsorge. Hier wird Umkehr konkret. Für den Ratsuchenden kann es hilfreich sein, diese Umkehr vor dem Seelsorger als Zeuge zu vollziehen. Der Zuspruch der Vergebung und des neuen Lebens in Gott gehören zur Seelsorge.

3.5.2 Weitere Bibelstellen

  • 5. Mose 4,28-31: Prophezeiung der Umkehr des Volkes Israel zurück zu Gott
  • Psalm 51,6-9: Busse Davids nach Ehebruch
  • Matthäus 4,17 + 18,3 / Lukas 15,23-24: Jesus redet über Busse und Umkehr
  • Hebräer 6,1: Busse und Glaube an Jesus sind die Grundlagen

Heilung

Heiligung ist ein lebenslanger Veränderungsprozess, welcher auf die Erlösung folgt. (1. Thes. 4,1; 2. Kor. 6,16-7,1; Heb. 10,19-23) Sie ist somit die Auswirkung des in der Wiedergeburt geschenkten neuen Lebens. Mit der Bekehrung beginnt die Heiligung. Heiligung orientiert sich an Gottes Geboten. (2. Mose 31,13) Durch die Heiligung wird ein Mensch immer mehr Jesus gleich gestaltet. (2. Thess. 2,14) Beachte, dass es in diesem Leben keine Vollkommenheit gibt. Heiligung ist hier noch nicht abgeschlossen, sondern wird von Gott dereinst vollendet werden. (Heb. 13, 20-21)

1. Joh. 3,2-3 Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich selbst, wie er rein ist.

3.6.1 Bezug zur Seelsorge

Vieles, was in der Seelsorge geschieht, kann als Heiligungsprozess bezeichnet werden. Für den Seelsorger geht es immer wieder darum, den Ratsuchenden auf seinem Weg der Heiligung zu ermutigen und zu unterstützen. Seelsorge soll dazu führen, dass der Mensch auf dem Weg der Heiligung vorankommt. Orientierungshilfe ist dabei das Gesetz. Es ist die Pflicht des Seelsorgers, den Ratsuchenden zu ermahnen, wo dieser Gottes Geboten nicht gehorcht.

3.6.2 Weitere Bibelstellen

  • 3. Mose 11,44-45: Aufforderung heilig zu sein
  • Epheser 2,8-10: Wir sind geschaffen zu guten Werken
  • 1. Thessalonicher 4,1-8: Heiligung ist Gottes Wille
  • Hebräer 12,14: Jagt der Heiligung nach

Bekehrung und Wiedergeburt bei Kindern?

Kann man Wiedergeburt und Bekehrung bei Kindern erwarten? Darf man Kinder überhaupt dazu auffordern, ihr Leben Jesus zu übergeben? Anhand einiger Bibelstellen wird hier aufgezeigt, was die Bibel dazu sagt:

  • Gott will alle Menschen erreichen, auch die Kinder.

1Tim 2,4 Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

  • Kinder sind bereits Sünder und brauchen Erlösung:

Ps. 51,7 Siehe, in Schuld bin ich geboren, und in Sünde hat mich meine Mutter empfangen.

  • Nur wer an Jesus glaubt, kann in Gottes Reich kommen und sein Kind sein.

Joh. 3,36 Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.

  • Dafür verheisst er allen, die an ihn glauben, das Reich Gottes und ewiges Leben zu erben. Das schliesst die Kinder mit ein.

Joh. 1,12 so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.

  • Ein Beispiel sehen wir beim Kerkermeister, als Paulus seine ganze Familie unterrichtete und er sich mit seiner ganzen Familie bekehrte.

Apg. 16, 32-34Und sie redeten das Wort des Herrn zu ihm samt allen, die in seinem Haus waren. ... und er liess sich taufen und alle die Seinen sogleich. Und er führte sie hinauf in sein Haus, liess ihnen den Tisch decken und frohlockte, an Gott gläubig geworden, mit seinem ganzen Haus.

  • Zudem gibt es in der Bibel viele Aufforderungen, die Kinder zu unterweisen und ihnen von Gott zu erzählen.

Spr 22,6 Gewöhne einen Knaben an seinen Weg,
so lässt er auch nicht davon, wenn er alt wird.

  • Jesus hat uns die Kinder sogar zum Vorbild gemacht!

Mat. 18,3 und sprach: Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen.

Die Bibel ermutigt uns, den Kindern das Evangelium zu bringen und sie zu einer Entscheidung für Jesus zu ermutigen. Wichtig ist dabei, die Entwicklungsphasen zu beachten und die Botschaft altersgemäss zu vermitteln, so dass die Kinder es verstehen können.

Petrus sprach zu ihnen: Tut Busse und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes. Denn euch und euern Kindern gilt diese Verheissung und allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird. Apg. 2,38-39

Die Segnung der Kinder: Da wurden Kinder zu ihm gebracht, damit er die Hände auf sie legte und betete. Die Jünger aber fuhren sie an. Aber Jesus sprach: Lasset die Kinder und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solchen gehört das Himmelreich. Und er legte die Hände auf sie und zog von dort weiter. Mat. 19, 13-15

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