Rein ins kühle Nass!

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Ein Ausflug in die Badi fordert von den Leitern eine gute Planung: Ideen zum Austoben beim freien und geleiteten Spielen.

Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Forum Heft-Artikel.

Baden gehen!

Hitze klebrige Haut, feuchte Stirnen, triefende Haare - alle schreien nach Wasser. Auf gehts, die Jungschar trifft sich in der Badi! Damit du nicht selber "baden gehst", findest du hier allerlei Tipps zur Planung und Durchführung eines Nachmittages im Freibad.

Den Nachmittag im Wasser behalten die Kinder lange in guter Erinnerung. Wasser erfrischt, Spass ist fast schon garantiert. Die Organisation eines Nachmittages im Wasser ist anders als am Land. Das beginnt beim Planen der Reise, der Anmeldung beim Bademeister und geht bis zur Umsetzung des Programmes. Durch die Tatsache, dass die Organisation von Spielen in der Badi eine etwas andere Herausforderung ist als an Land, lassen sich viele entmutigen. Doch mit Wasserspielen kommen wir dem natürlichen Spieltrieb der Kinder entgegen. Spielen heisst für unsere Gruppe ein Gemeinschaftserlebnis. Dabei spielen Mut und Einsatz und vielleicht auch Angst eine entscheidende Rolle. Dem Spielleiter kommt dabei zugute, dass das Element Wasser an sich auf die meisten Kinder schon einen Reiz ausübt. Nun gilt es, das ungewohnte Element zu nutzen und Spiele so zu gestalten, dass die Vorteile des Wassers wie zum Beispiel das «Schweben» und das geringe Gewicht des eigenen Körpers im Spiel zum Tragen kommen.

Natürlich soll auch das individuelle Baden und Springen Platz haben, doch wer den Mut hat zu einem geführten Spiel im Wasser, wird merken: es lohnt sich!

Spielvorschläge - Staffelspiele:

Unzählige Varianten von Transportstafetten, Kleiderstafetten ect. eignen sich sehr gut zur Durchführung im Wasser. Bei sehr heterogenen Gruppen bietet
sich eine Stafettenform an, bei
der jede Gruppe eine bestimmte Anzahl «Joker» zugute hat. So dürfen als Beispiel aus jeder Gruppe zwei Leute mit Brettchen schwimmen, dafür muss ein anderer einen Tauchring auf dem Kopf balancieren. Jede Gruppe hat für eine Person eine Taucherbrille etc. So können diverse Schwimmhilfen wie auch Brettchen und Taucherbril- le ins Spiel eingebaut werden.

Die «Begegnungsstafette» ist eine Form, bei der die schwächere Leistung von einzelnen durch stärkere Kinder ausgeglichen werden kann.

Badekappen-Pool-Staffel

Alle Gruppen erhalten eine Badekappe (moderne Sportschwimmkappe aus Gummi) und einen Schöpfer (Litermass, aufgeschnittener Weichspülbehälter o.ä.). Nun gilt es, die Badekappe mit dem Schöpfer zu füllen. Derjenige, der dran ist, schwimmt oder watet durch das Becken, füllt den Kanister am anderen Rand und kommt wieder zurück (auch andere Varianten möglich, ev. mehrere «Füllungen» pro Lauf – es finden weit über 100 Liter Platz) Gewonnen hat die Gruppe, die nach Abpfiff des Spiels die grösste Badewanne hat. Wie viele Kinder finden drin Platz? (Anmerkung: in einer Badekappe kann problemlos ein

Erwachsener sitzen, wenn sie genügend gefüllt ist. Der Start ist das Schwierigste. Deshalb sollten die Gruppen gross genug sein (6-10 Kinder), damit die Aufgabe überhaupt lösbar ist.

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Variante: Wasserballon-Staffel

Gleiches Spiel wie oben, aber anstelle der Kappe wird ein Ballon gefüllt. Material für jede Gruppe: Litermass, Ballon, Trichter zum Einfüllen (ziemlich schwierig, nicht möglich, wenn nicht alle helfen...).

Ballspiele: Brennball oder Mattenlauf

Gruppe A befindet sich im Feld, Gruppe B ist ausserhalb des Feldes und versucht Punkte zu erzielen. Eine Person von Gruppe B wirft den Ball (od. sonstiges Wurfgerät) ins Feld und sprintet/watet/schwimmt los zur Ecke x (markiert mit Brettchen mit Anker – z.B. ein Lot, damit

es nicht davon treibt, oder Beckenrand) Die Gruppe versucht so schnell als möglich eine Kolonne vor der Person, die den Ball hat, zu bilden. Die hinterste Person taucht mit Ball unter den gegrätschten Beinen der Teammitglieder hindurch. Wenn die Person zuvorderst auftaucht, wird abgepfiffen. Wer bis dann nicht sicher an einer Ecke ist (x,y,z) muss wieder zurück. Für jede beendete Runde bekommt Gruppe B einen Punkt. A bekommt einen Punkt für Fangbälle. Nach 5 bis 10 Minuten wird gewechselt. Welche Gruppe macht mehr Punkte?

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Varianten:

Die Schwimmart oder Gangart von Spielern der Gruppe B wird mit Würfeln festgelegt. (1=hüpfen, 2=tauchen, 3=schwimmen, 4=mit Brettchen, 5=Arme hinter dem Rücken, 6=irgendwie)

Brettspiele: Leiterlispiel

Spielplan einschweissen und am Beckenrand platzieren. Jede Zweiergruppe hat eine Spielfigur. Es wird gewürfelt und gezogen. Für jede Augenzahl wird im oder am Wasser ein Posten eingerichtet.

Zum Beispiel:

1= Sprung vom Sprungbrett

2 = einmal an den anderen Beckenrand und zurück mit Brettchen

3 = Rutschbahn

4 = «wackelige Brücke» aus Brettchen oder Styroporrondellen

5 = Zielwurf in Reif im Wasser

6 = 6 Ringli-Tauchen

 

Die Gruppe darf erst weiter ziehen,wenn sie die Aufgabe gelöst hat. Fällt sie auf dem Spielplan zurück ➜ unter die kalte Dusche. Darf sie vor- wärtsziehen ➜ Belohnung.

Natürlich sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Diverse verschiedene Geräte ergeben unzählige Spielvarianten (Ballone, Seile, Ringe etc.). Oder warum nicht einmal ein Geländespiel (Wasser und Land) in der Badi?

Viele Spielideen und ausgezeichnete Inputs finden sich im Buch «Wasserspiele für Gruppen» von Patrik Lehner, erschienen im rex-Verlag.

Ich wünsche allen Wasserratten viel Spass !!!

Tipps:

  • Im Vorfeld abklären, wie viele Schwimmer, resp. Nichtschwimmer anwesend sind
     
  • Reservation (unbedingt notwendig, da sonst – ausser bei schlecht besuchtem Bad – keine Spiele möglich sind); evtl. absperren eines Teils des Beckens
  • Zeit so einplanen, dass sowohl gemeinsame Spiele als auch freies Baden Platz hat.
     
  • Sich schon vorher Gedanken machen, wo das Spiel erklärt wird (z.B. nicht gerade neben der Rutschahn, da grosser Lärm)
     
  • Für Erklärungen alle Kinder aus dem Wasser, Aufmerksamkeit ist dann grösser
     
  • Treffpunkt und Zeit abmachen

Rein ins kühle Nass

Quellennachweis

  • Inhalt und Bild: Forum Kind Heft 2/03, Seiten 25 + 26. © Copyright www.forum-kind.ch
  • Autorin: Sandra Oldani, studierte Turn- und Sportlehrerin

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