Kleingruppe: Fasch e Familie

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Kleingruppen bieten – wenn sie gut geleitet und entsprechend gestaltet werden – ein wertvolles Umfeld um Beziehungen zu fördern. 


Kleingruppen

Man kann die Familie als Ur-Form der Kleingruppe bezeichnen. Sie bietet einen geschützten Raum, um in verbindlichen Beziehungen Leben zu teilen, gemeinsam zu lernen, füreinander zu sorgen. Schon die Bibel zeigt uns über die Familie hinaus weitere „Kleingruppen“, wie z.B. den Jüngerkreis und Hausversammlungen. Gerade in unserer Zeit, wo lange nicht mehr jedes Kind in einer intakten Familie aufwächst und wo Individualismus und Vereinsamung häufig anzutreffen sind, fragt sich immer mehr, wo Kinder (in) Beziehungen leben und lernen können. Die Kleingruppe im KIDS TREFF, in der Jungschar... kann da Chancen wahrnehmen.

Chancen und Ziele von Kleingruppen
In verbindlichen Kleingruppen können wir Kinder – besser als in der grossen Klasse – erleben lassen, dass sie willkommen, einzigartig und geliebt sind. Leiter, die ihre Kinder kennen und kontinuierlich treffen, können gezielter auf sie eingehen. Es geht dabei um viel mehr, als ums Angenommensein und Wohlbefinden. Dadurch, dass wir in den Kleingruppen für die Kinder da sind und ein Stück weit Leben miteinander teilen, wollen wir ihnen helfen, dass sie:

  • Jesus finden und gerettet werden 
  •  zu Jüngern werden 
  •  in ihrer Beziehung zu ihm wachsen 
  • lernen, was es heissen kann, als Christen Gemeinschaft zu leben 

Wenn Kinder sich in Kleingruppen zusammengehörig fühlen
Kinder können geistlich wachsen, wenn sie in ihren Leitern Vorbilder und Freunde finden. Doch neben der Beziehung Leiter-Kind, stecken auch in der Beziehung der Kinder untereinander viele Chancen.

Freude steckt an
Wenn Kinder gern zu ihrer Kleingruppe gehören, wächst die Freude am Sonntagmorgen zu kommen. Hier können sie Freunde finden und Zeit mit ihnen verbringen. Gute Beziehungen sind motivierend: Kinder finden oft ganz natürliche Wege, einander gegenseitig einzuladen und anzuspornen.

Gemeinsam unterwegs
Im geleiteten Austausch erzählen sie einander Erlebnisse aus der Woche und finden Wege, wie sie mit Jesus im Alltag leben können. Die Kleingruppe bietet auch ein gutes Übungsfeld, um einander zuzuhören, Rücksicht zu nehmen, mit Konflikten umzugehen, füreinander und miteinander zu beten, anderen Freude zu bereiten und zu dienen.

Voraussetzungen für hilfreiche Beziehungen in Kleingruppen Gruppenzusammensetzung und Kontinuität

Eine ideale Kleingruppe umfasst 6-10 Kinder. Es hat sich bewährt, die Kinder nach Alter einzuteilen. Etwa ab dem 3. Schuljahr empfiehlt es sich, geschlechtergetrennte Kleingruppen zu bilden. Das kommt den unterschiedlichen Entwicklungen und Bedürfnissen von Mädchen und Knaben entgegen und macht es leichter, die Gruppenzeit zu gestalten. Damit in einer Kleingruppe wirklich hilfreiche Beziehungen gepflegt werden können, braucht es eine gewisse Kontinuität. Die Zusammensetzung der Gruppe, wie auch die Gruppenleiter dürfen nicht zu oft wechseln. Ideal ist, wenn jeweils zwei Leiter für eine Kleingruppe verantwortlich sind und sich vierzehntäglich abwechseln. Zwischen den Gruppentreffen halten sie einander (mündlich, per Telefon oder Mail) auf dem Laufenden: Was hat die Gruppe am vergangenen Sonntag erlebt und besprochen? Gibt es Fragen oder Aufgaben, die beim nächsten Treffen aufgegriffen werden sollten?

Wert der Gemeinschaft
Eine weitere Voraussetzung ist, dass sich die Kleingruppenleiter und das ganze Team einig sind, dass sie dem Wert der Beziehungen Gewicht geben wollen. Die Kleingruppenzeit ist so wichtig wie die anderen Teile eures Programms!

Interesse und Vertrauen
Kinder fühlen sich auf- und angenommen, wenn sie merken, dass dem Leiter jedes Kind wichtig ist. Versuche im Lauf einer Kleingruppenzeit mit jedem Kind mindestens einmal im Kontakt/Gespräch zu sein. Höre gut zu und nimm ihre Erlebnisse und Anliegen ernst. Dazu gehört auch, dass du nicht alles gleich weiter erzählst. Es kann sein, dass dir ein Kind etwas anvertraut, das nur für deine Ohren (und für dein Gebet) gedacht ist. Im Zweifelsfalle frage das Kind um Erlaubnis, ob du es weitersagen darfst (z.B. um Freude zu teilen, Rat zu holen oder zur Fürbitte). Die Kinder werden auch spüren, wenn du als Leiter für sie betest.

Elternkontakt
Suche als Kleingruppenleiter auch den Kontakt mit den Eltern der Kinder. Du teilst mit ihnen das Anliegen, dass ihr Kind weiterkommt. Lass sie spüren, dass du sie unterstützen willst. Wenn dieser Kontakt da ist, kann das auch Auswirkungen haben auf das Vertrauen zwischen dir und dem Kind.

Was fördert Beziehungen in Kleingruppen?
Dinge wie ein Gruppenname, eine Gruppenfarbe und eine durch die Kinder mitgestaltete Gruppenecke stärken die gemeinsame Identität und den Zusammenhalt. Plant in jeder Kleingruppenzeit Spiele oder spielerische Elemente ein, wo Begegnung untereinander stattfindet. Auch beim Austausch und Gebet sind Kreativität und spielerische Elemente erlaubt.

Wenn du als Leiter den Kindern zwischendurch mal eine Karte schickst (z.B. zum Geburtstag, zu einer Prüfung), freuen sie sich bestimmt riesig.

Suche immer wieder Möglichkeiten, die Kinder mit einzubeziehen: in Gesprächsformen, Rollenspielen zur Vertiefung der biblischen Botschaft, bei Gruppen- oder Partneraufträgen.

Es kann eure Gruppe zusammenschweissen, wenn ihr einmal eine gemeinsame Unternehmung ausserhalb des gewohnten Programms plant (z.B. Ausflug, Kleingruppentag, Mittagessen, Brunch). Oder bietet sich im Rahmen eures Themas ein Kleingruppenprojekt an, mit dem ihr miteinander anderen dient (z.B. Apéro für die Gemeinde vorbereiten, Sammelaktion für Missionsprojekt)?

Weitere Tipps für die Gestaltung der Kleingruppenzeit sind im Forum-Kind- Archiv zu finden.

Gruppenprozesse mitgestalten
Ein Gruppenprozess verläuft nicht geradlinig. Der Leiter hat in jeder Phase die Aufgabe, auf den Prozess so Einfluss zu nehmen, dass das einzelne Gruppenmitglied seinen Platz findet. Die folgende Tabelle gibt Aufschluss darüber, in welcher Phase welches Verhalten des Leiters gefragt ist.

Quellenangabe der Tabelle: BESJ, Schulungsunterlagen. Tabelle nach Irene Klein, „Gruppenleiten ohne Angst“, Langmaack, u.a. „Wie die Gruppe laufen lernt“.

 

Thema Kleingruppen im Forum-Kind-Archiv

Tipp für Abonnenten: Via Stichwortsuche im Archiv auf www.forum- kind.ch findest du mindestens vier weitere Artikel zum Thema Kleingruppen:

  • Gewinnbringende Kleingruppenge-
    spräche I und II, Heft 1/02 und 3/02 
  • Event als Kleingruppe, Heft 2/05 
  • „Eifach super, dass du da bisch!“,
    Kennenlernspiele in der Kleingruppe, Heft 3/05 


Weitere Literaturtipps 

  • „Ciao – spielend kennen lernen“, Rex Verlag 
  • „Subito – spontane Gruppenspiele mit k(l)einem Material“, Rex Verlag 
  • „Rundum – Kurzspiele im Kreis“, Rex Verlag
    > Zu beziehen im BESJ-Shop 

Quellennachweis

  • Inhalt und Bild:
 Forum Kind Heft 1/07, Seiten 11 + 12. Kleingruppen bieten, wenn sie gut geleitet und entsprechend gestaltet werden, ein wertvolles Umfeld um Beziehungen zu fördern. © Copyright www.forum-kind.ch 
  • Autorin:  Sabine Jäggi, Kindersekretärin der FEG Schweiz

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